STIRBÖCK: Schlechte Platzierung im Digitalisierungsmonitor überrascht nicht

20.10.2020
  • Landesregierung verschläft die Digitalisierung
  • Hessen nur auf Rang 13 der Bundesländer
  • 82 Prozent fühlen sich schlecht aufs digitale Zeitalter vorbereitet

WIESBADEN – Im Digitalisierungsmonitor 2020 des Meinungsforschungsinstituts forsa liegt Hessen abgeschlagen auf Rang 13 der Bundesländer. „Dieses schlechte Ergebnis überrascht uns nicht, denn die Landesregierung verschläft die digitale Transformation“, kommentiert Oliver STIRBÖCK, digitalpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Gerade die Corona-Pandemie habe vielen Bürgerinnen und Bürgern deutlich gemacht, wie wichtig eine leistungsstarke digitale Infrastruktur, gute digitale Schulbildung und nutzerfreundliche digitale Verwaltungsangebote seien. „Die hessischen Bürgerinnen und Bürger sehen die Chancen der Digitalisierung. Die Mehrheit ist überzeugt, dass die Digitalisierung die Lebensverhältnisse der Menschen verbessert. Das gilt besonders in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Verwaltung und in der Arbeitswelt.“

Eine große Mehrheit von 82 Prozent findet jedoch, dass die Politik sie nur unzureichend auf die Digitalisierung und ihre Folgen vorbereitet. „Die Hessinnen und Hessen stellen der Landesregierung ein durchweg schlechtes Zeugnis aus“, kritisiert Stirböck. „83 Prozent sind der Meinung, dass sich die politischen Verantwortlichen nicht ausreichend um digitale Bildungsangebote kümmern. Unsere Schulen sind noch immer in der Kreidezeit. Die digitale Ausstattung der Schulen ist mangelhaft,  und die Lehrkräfte sind nicht ausreichend auf digitale Lehr- und Lernmethoden vorbereitet. Für diese Versäumnisse der Landesregierung haben die Bürgerinnen und Bürger immer weniger Verständnis.“ Auch mit den Online-Dienstleistungen der Verwaltung sind laut Digitalisierungsmonitor 51 Prozent der Hessen unzufrieden. Häufige Kritikpunkte sind, dass Online-Dienstleistungen nicht vollständig digital seien und dass Hilfestellungen fehlen.

„Die Landesregierung muss die besorgniserregenden Ergebnisse des Digitalisierungsmonitors 2020 ernst nehmen“, fordert Stirböck.  „Es zeigt sich wieder einmal, dass Hessen zwar ein Digitalisierungsministerium, aber keinen Plan für die Digitalisierung hat.“

Der Digitalisierungsmonitor wird seit 2018 vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag erhoben.