Freiheitsenergien fördern
Mitten in einem Energiekrieg den Ausstieg oder Teilausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie vollziehen zu wollen, kann einem nur einfallen, wenn man Putinversteher ist – oder Grüner. In einem schweren Anfall von deutscher Weltverbesseritis hatte die deutsche Politik den gleichzeitigen Ausstieg von gleich zwei Hauptträgern grundlastfähiger Energie beschlossen: Kernkraft und Kohle. „No German Sonderweg“ schwor einst Joschka Fischer. Seine Nachfolgegeneration hält es eher mit einem alten wilhelminischem Credo: „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“. Der grüne Politiker jeder Couleur erinnert zunehmend an den berühmten Autofahrer, dem auf der Autobahn hunderte Autos entgegenkommen: Geisterfahrer sind dabei immer die anderen. Wer nicht den Ausstieg aus dem Ausstieg vornimmt, wenn der Kriegsgegner die Gas-Waffe zückt, glaubt entweder an die friedlichen Absichten Putins oder an den Segen des Degrowth. In der Energiekrise hat die keynsianische Nachfragestimulierung ausgedient, die expansive Geldpolitik der EZB hilft nicht mehr, das Angebot ist nicht mehr elastisch. Es fehlt allenthalben am Angebot, vor allem an Energie.
Das Gebot der Stunde ist daher Freiheitsenergien fördern:
- Kernkraft mindestens für die nächsten 2 Jahre nutzen
- Fracking in Deutschland starten
- Erneuerbare durch Leitungen schneller nutzbar machen
„Angebotspolitik“ nennen so etwas die Ökonomen. Das wäre eine echte Gaspreisbremse mit zwei großen Vorteilen: sie kostet wenig. Die „Gaspreisbremse“ – in Anführungsstrichen – der Ampel ist unvermeidbar, sie reicht aber allein nicht aus, um die Energiepreise für Bürger erträglich und für die Unternehmen international wettbewerbsfähig zu gestalten.