STIRBÖCK: Geodaten für jedermann zugänglich machen

01.10.2020
  • Hessen hat Standortnachteil bei Open Data
  • Daten sind Energiequelle der Informationsgesellschaft
  • Kostenlos heißt nicht wertlos

WIESBADEN – „Hessen muss einen großen Standortnachteil beseitigen: Daher fordern wir Freie Demokraten, alle geeigneten Geodaten, die von der Landesverwaltung erhoben werden, als Open Data bereitzustellen. Sie haben ein hohes wirtschaftliches Potenzial, denn Daten sind die Energiequelle der Informationsgesellschaft. Man muss dieses Potenzial nur fördern“, sagt Oliver STIRBÖCK, digitalpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. „Mit der Bereitstellung als Open Data werden amtliche Geodaten für jedermann recherchierbar und zugänglich gemacht. Dabei handelt es sich um Daten mit Raumbezug, zum Beispiel Informationen über Landschaften und Liegenschaften, Luftbilder oder topographische Karten“, erklärt Stirböck. Open Data bedeutet, dass die Daten gebührenfrei, unter einer offenen Lizenz zur kommerziellen und nicht-kommerziellen Weiterverarbeitung jederzeit über das Internet abrufbar sind. „Beschränkte Zugänglichkeit, hohe Kosten oder komplizierte Lizenzbedingungen für Geodaten hingegen sind eine Hürde für innovative Ideen, insbesondere für Start-ups und kleine und mittelständische Unternehmen.“

Stirböck ergänzt: „Andere Länder wie Nordrhein-Westfalen ermöglichen das längst. Mit der Öffnung der Geodatenbestände fördern wir innovative Unternehmer, die Daten als Grundlage ihrer Produkte verwenden, Daten veredeln, oder datenbasierte Dienstleistungen anbieten.“ Ein Beispiel sei die Landwirtschaft. „Die Nutzung von Geodaten ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Landwirtschaft. Mit Hilfe digitaler Applikationen können Landwirte zum Beispiel die Düngemengen auf ihren Feldern präzise steuern. Dafür sind jedoch Daten zu den genauen Feldgrenzen notwendig.“

Den Freien Demokraten ist bewusst, dass die Forderung nach kostenfreier Bereitstellung von Daten einige Widerstände hervorruft. „Aber im Fall von Daten heißt kostenlos nicht wertlos. Ganz im Gegenteil: Der Wert von Daten steigt, je mehr Menschen und Unternehmen sie gewinnbringend nutzen“, verdeutlicht Stirböck. Der Landesverwaltung entgingen zwar Gebühren, wenn sie ihre Geodaten offen zur Verfügung stelle. „Das muss es uns wert sein“, meint der digitalpolitische Sprecher.