STIRBÖCK: Start-ups fehlt in Hessen das Wagniskapital
- Minister wechselt strategielos die Ausrichtung
- Freie Demokraten fordern Stärkung von Fintechs
- Finanzplatz Frankfurt kann Wachstumsmotor werden
Oliver STIRBÖCK, Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag für den Finanzplatz Frankfurt, hat überrascht auf die heutige Ankündigung von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir reagiert, Hessen zum sogenannten Start-up-State machen zu wollen und dabei auf Green Start-ups zu setzen: „2016 hatte Tarek Al-Wazir bei der Eröffnung des Tech-Quartiers noch selbstsicher gesagt, dass Frankfurt zum führenden Fintech-Standort Kontinentaleuropas werden solle. Jetzt wechselt er strategielos die Ausrichtung und versucht es mit einem neuen Kurs. So droht er ein Ankündigungsminister zu bleiben, anstatt sich um konkrete Unterstützung für die Start-up-Ansiedelung in Hessen zu kümmern“, kritisiert Stirböck und verweist auf das nur mittelmäßige Abschneiden Hessens in diversen Start-up-Rankings der Bundesländer. „Den Start-ups fehlt in Hessen das Wagniskapital. Sie gehen eher dorthin, wo sie ihr Venture Capital bekommen“, erklärt Stirböck mit Blick auf Berlin, wo 60 Prozent des Dealvolumens landen.
„Statt auf Farbenspiele mit grünen Fintechs zu setzen, sollte die Landesregierung auf dem bestehenden Tech-Quartier aufbauen, sich auf Fintechs konzentrieren und sich darum kümmern, dass der Finanzplatz Frankfurt zum Wachstumsmotor wird. Er wäre prädestiniert, zumindest führender Fintech-Standort Deutschlands zu sein“, sagt Stirböck. Daher setzen sich die Freien Demokraten unter anderem dafür ein, ein German Tech-Festival nach Vorbild des Fintech-Festivals in Singapur ins Leben zu rufen und so eine Begegnungsplattform für Gründer sowie Banken-, Finanz- und Versicherungswirtschaft zu schaffen. Statt grüner Rhetorik gegen Hedge-Fonds sollte das Klima für Geldgeber verbessert, Netzwerke mit Venture-Capital-Investoren und damit für Fundings gestärkt werden.